Geschichtsprojekt Blankenburger Waldfriedhof X

Paul Morawitz
Mitbegründer des Blutspendewesens in Deutschland
(1879 – 1936)

Paul Oskar Morawitz gilt als Mitbegründer des Blutspendewesens in Deutschland. Als einer der universellen Köpfe in der Medizin seiner Zeit hat er entscheidende Beiträge zur Hämatologie (Krankheiten des Blutes und der blutbildenden Organe) sowie der Hämostaseologie (Lehre von der Blutgerinnung) geleistet.

Lesezeit: 2 Minuten

Paul Oskar Morawitz, wurde am 3. April 1879 in Sankt Petersburg geboren und kam mit seinen Eltern 1889 nach Blankenburg (Harz). Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er Medizin in Jena, München und Leipzig.

Nach seiner Habilitation in Heidelberg (1907) wurde er 1909 Leiter der medizinischen Universitäts-Poliklinik in Freiburg im Breisgau. 1913 folgte er dem Ruf an die Medizinische Klinik in Greifswald, deren Ordinarius und Direktor er wurde. 1921 wechselte er nach Würzburg und 1926 wurde er Leiter der Medizinischen Klinik in Leipzig.

Seine Forschungen zur Physiologie und Pathologie des Blutes brachten ihm internationale Anerkennung. Er gilt als Begründer der Blutgerinnungslehre. 1932 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.

In Leipzig wurde 1933 auf sein Wirken hin der erste Aufruf zu einer Blutspende gestartet. Das machte ihn zum Begründer des Blutspendewesens. Der Erfolg war der Auslöser für das Entstehen eines überregionalen Blutspenderegisters.

Paul Morawitz verstarb am 1. Juli 1936 in Leipzig.

Heutige Spuren 

Grabstele der Familie auf dem Waldfriedhof 

Von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie wird, gefördert von der AstraZeneca GmbH Wedel, seit 1975 jährlich der nach ihm benannte und mit 5.200 € dotierte   „Paul-Morawitz-Preis“ verliehen. Mit ihm werden Ärzte im deutschen Sprachraum für hervorragende Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Kardiologie geehrt.

Liste der Preisträger:

https://dgk.org/preise-und-stipendien/ehrenpreise/paul-morawitz-preis/

Das Projekt

Der Blankenburger Waldfriedhof ist mit seinen Grabstätten ein regionaler Spiegel deutscher Geschichte, die in ihrer Zeit von hier lebenden Menschen getragen und in vielen Fällen aktiv mitgestaltet wurde.

Die Epochen und Ereignisse ließen sich oft an mehreren Personen abbilden, Bei deren  Auswahl handelt es sich um eine notwendige Einschränkung. Die Inhalte sind von Schülerinnen und Schülern und geschichtlich interessierten Bürgerinnen und Bürgern zusammengetragen worden und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie folgen den Grundsätzen, geschichtliches Interesse zu wecken und die jeweiligen Lebenswege, Prozesse und Entwicklungen aus dem Blickwinkel der freiheitlich demokratischen Grundordnung darzustellen. Das Projekt ist in Kooperation mit dem Land Sachsen-Anhalt, der Stadt Blankenburg und dem VHS-Bildungswerk entstanden. Regionale Bezüge und Hinweise auf weiterführende Quellen sollen motivieren, sich gemeinsame Geschichte zu erschließen.

Für weiterführende Hinweise und etwaige Korrekturen ist das Team Friedhofsprojekt offen. Für die Vermittlung steht das Stadtarchiv als Ansprechpartner zur Verfügung.

Quellen

Ingrid Kästner: Morawitz, Paul Oskar  In: Neue Deutsche Biographie, Band 18, Dunker & Humblot, Berlin 1997.

Decker, Natalja, Paul Oskar Morawitz. Zum 125. Geburtstag am 3.April 2004, in:  Rektor der Universität Leipzig (Hrsg.), Jubiläen 2004.

Internet

https://www.biologie-seite.de/Biologie/Paul_Morawitz

Bilder

Grabstele der Familie in Blankenburg, Foto B. Falkner

Porträt, Quelle: Internet-Seite der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie e. V. 

Impressum

Arbeitsgemeinschaft Geschichte des Gymnasiums „Am Thie“ Blankenburg (Harz) und Team „Friedhofsprojekt“

Bearbeitung: Hasso Effler (Team Friedhofsprojekt)

Projektleitung: Benedict Volkert

Internetpräsentation: Jörn Zuber

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